Trotz Urteil des Verfassungsgerichts: Perus Gesundheitsministerium verteilt wieder die "Pille danach"

Das peruanische Gesundheitsministerium (MINSA) wird die kostenlose Verteilung der „Pille danach“ schon bald wieder aufnehmen. Ein gestern veröffentliches Dekret des Ministeriums weist darauf hin, dass die Weltgesundheitsorganisation WHO in einem offiziellen Schreiben zugesichert habe, die „Pille danach“ habe „keine abtreibende Wirkung“. Im vergangenen Oktober hatte das peruanische Verfassungsgericht entschieden, das Medikament dürfe nicht kostenlos verteilt werden, so lange nicht einwandfrei nachgewiesen werde, dass es keinerlei „abtreibende Wirkung“ hat. Begründet wurde das Urteil mit Artikel 2 Absatz 1 der peruanischen Verfassung, nach dem jede Person das Recht auf „Leben, Identität, moralische, physische und psychische Integrität“ hat, wobei der/die „Empfangene dann als Rechtsperson angesehen wird, wenn es um seinen/ihren Vorteil“ geht.

Durch das Schreiben der WHO sieht das Gesundheitsministerium den einwandfreien Nachweis erbracht.

Mehrere Richter des Verfassungsgerichtes kritisierten das Dekret und riefen die ursprünglichen Kläger zu einer neuen Klage auf.

Es ist davon auszugehen, dass der Streit damit noch an seinem Anfang ist. Bei einer Pressekonferenz in Cusco stellte sich Premierminister Javier Velásquez Quesquén hinter die Entscheidung des Gesundheitsministeriums.

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